Eine Uhr aus der man von jeder Richtung aus, die Uhreit lesen kann. Hologramm, Kugel, oder Bewegungsschriftzeichen. Eine Uhr aus der man von jeder Richtung aus, die Uhreit lesen kann. Hologramm, Kugel, oder Bewegungsschriftzeichen
Um eine holographische Kugel-Uhr zu bauen, die von jeder Richtung aus lesbar ist, braucht man eine Kombination aus fortschrittlicher Displaytechnologie und einer präzisen Steuerung. Ein vollständiges Tutorial zum Nachbau für den Heimgebrauch ist leider nicht ohne weiteres möglich, da die dafür nötige Technologie sehr komplex und teuer ist.
Das Funktionsprinzip
Die Idee hinter einer solchen Uhr basiert auf der Erzeugung von Lichtpunkten oder -linien im dreidimensionalen Raum, die zusammen die Ziffern oder Zeiger der Uhr bilden. Hier sind die gängigsten Ansätze und die Herausforderungen dabei:
- Volumetrisches Display:
- Wie es funktioniert: Bei einem volumetrischen Display wird das Licht nicht nur auf eine 2D-Fläche projiziert, sondern in einem Volumen erzeugt. Das kann durch verschiedene Methoden geschehen:
- rotierende LEDs/Projektionen: Ein schneller rotierender Propeller oder ein Zylinder mit vielen kleinen LEDs, die im richtigen Moment aufleuchten, erzeugen durch das Phänomen der Trägheit des menschlichen Auges ein schwebendes Bild. Wenn das Bild schnell genug wechselt, entsteht der Eindruck eines 3D-Objekts. Dies ist eine der am weitesten entwickelten Technologien für „3D-Hologramme“ im Consumer-Bereich (z.B. die „Hologramm-Lüfter“).
- Laser, die in einem Medium fokussieren: Spezielle Laser werden in einem transparenten Medium (Gas, Flüssigkeit oder Festkörper) fokussiert. An den Brennpunkten erzeugen sie winzige Lichtemissionen (z.B. durch Ionisation des Gases oder Fluoreszenz). Durch schnelles Bewegen der Brennpunkte im Raum entsteht ein 3D-Bild.
- Herausforderung: Die Erzeugung einer Kugel als Anzeigemedium und die exakte Steuerung der Lichtpunkte für präzise Zeitangaben ist extrem anspruchsvoll. Die Lesbarkeit von jeder Richtung aus erfordert, dass die Lichtpunkte tatsächlich im Raum schweben und nicht nur von einer bestimmten Perspektive als 3D erscheinen.
- Wie es funktioniert: Bei einem volumetrischen Display wird das Licht nicht nur auf eine 2D-Fläche projiziert, sondern in einem Volumen erzeugt. Das kann durch verschiedene Methoden geschehen:
- Lichtfeld-Display:
- Wie es funktioniert: Ein Lichtfeld-Display erfasst und reproduziert das Licht aus verschiedenen Blickwinkeln, sodass der Betrachter den Eindruck hat, ein echtes 3D-Objekt zu sehen, ohne spezielle Brillen tragen zu müssen. Dies geschieht oft durch mehrere Schichten von Displays oder spezielle Optiken.
- Herausforderung: Aktuelle Lichtfeld-Displays sind meist noch flach oder leicht gekrümmt und können kein vollständiges 360-Grad-Erlebnis bieten. Eine kugelförmige Umsetzung, die aus jeder Richtung perfekt lesbar ist, ist technologisch noch in den Kinderschuhen.
Tutorial zum Nachbau (vereinfachtes Konzept)
Ein echtes Hologramm im Sinne einer freischwebenden Kugel, die von allen Seiten perfekt lesbar ist, lässt sich mit Heimwerkermitteln leider nicht bauen. Was man jedoch annähernd umsetzen kann, ist ein POV (Persistence of Vision) Display in Kugelform, das einen ähnlichen Effekt erzeugt:
Benötigte Materialien (für ein POV-Kugel-Display):
- ESP32-Mikrocontroller: Für die Steuerung der LEDs und der Rotationsgeschwindigkeit.
- Adresseierbare RGB-LED-Streifen (WS2812B oder ähnliche): Viele kleine LEDs, die einzeln angesteuert werden können.
- Gleichstrommotor mit hoher Drehzahl: Zum schnellen Rotieren der LED-Struktur.
- Rotor-Struktur (z.B. 3D-gedruckt oder aus leichtem Metall/Kunststoff): Eine Art Käfig oder Skelett in Kugelform, an dem die LED-Streifen befestigt werden.
- Schleifring: Essentiell, um Strom und Daten an die rotierende LED-Struktur zu übertragen, ohne dass sich Kabel verheddern.
- Netzteil: Passend für die LEDs und den Motor.
- Programmierkenntnisse (Arduino IDE / MicroPython): Um den ESP32 zu programmieren und die LED-Muster für die Zeitanzeige zu erstellen.
- Gehäuse/Standfuß: Für Motor und Elektronik.
Grundlegende Schritte (Konzept):
- Rotationsmechanismus bauen: Montieren Sie den Motor und den Schleifring auf einem stabilen Standfuß.
- Kugel-Struktur erstellen: Bauen Sie eine leichte, kugelförmige Struktur (z.B. aus 3D-gedruckten Ringen oder Speichen), die auf die Achse des Motors passt.
- LED-Streifen befestigen: Befestigen Sie die LED-Streifen entlang der „Meridiane“ oder „Längengrade“ der Kugel-Struktur. Je mehr Streifen und je dichter die LEDs, desto besser das Bild.
- Verkabelung: Verbinden Sie die LEDs über den Schleifring mit dem ESP32 und der Stromversorgung.
- Programmierung:
- Lesen Sie die aktuelle Uhrzeit (z.B. über ein Echtzeitmodul oder WLAN).
- Synchronisieren Sie die LED-Anzeige mit der Rotation des Motors. Das ist der kniffligste Teil: Sie müssen genau wissen, in welcher Position sich jeder LED-Streifen zu jedem Zeitpunkt befindet. Dies kann über einen Hall-Sensor am Rotor geschehen.
- Berechnen Sie für jede LED, wann sie leuchten muss und welche Farbe sie haben soll, um die gewünschten Ziffern oder Zeiger zu erzeugen. Die LEDs blinken extrem schnell im richtigen Muster auf, während sich die Struktur dreht. Durch die Trägheit des Auges entsteht so der Eindruck einer durchgängigen Anzeige im Raum.
Warum das kein „echtes Hologramm“ ist:
Ein solches POV-Display erzeugt zwar ein 3D-Bild, das in gewissem Maße von verschiedenen Seiten sichtbar ist, aber es ist kein echtes Hologramm im Sinne einer Interferenz von Lichtwellen, die ein dreidimensionales Abbild eines Objekts erzeugen. Es ist eher eine optische Täuschung durch sehr schnelle Bewegung und Lichtsteuerung. Die Lesbarkeit von wirklich jeder beliebigen Richtung hängt stark von der Dichte der LEDs und der Rotationsgeschwindigkeit ab.
Wenn Sie sich wirklich an ein solches Projekt wagen möchten, empfehle ich, sich mit bestehenden POV-Display-Projekten (oft als „POV Globe“ oder „LED Sphere“ bezeichnet) vertraut zu machen. Es gibt zahlreiche Anleitungen für weniger komplexe, aber ähnliche Geräte, die als Ausgangspunkt dienen können.
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