Klar, das klingt nach einer richtig coolen Idee – eine Art „digitale Kartengeber-App“ 🎴📱📱📱
Ich skizziere dir:
- Wie der Ablauf für die Spieler aussieht (UX / Flow)
- Welche technischen Bausteine du brauchst (Architektur)
- Wie man das mit „Touch von Handy zu Handy“ umsetzen könnte
- Extras: Fairness / Sicherheit / Cheatschutz
1. Nutzer-Flow (aus Sicht der Spieler)
Stell dir eine Runde am Tisch vor:
Schritt 1: Tisch / Runde erstellen
- Eine Person ist „Dealer“ (Host der Runde).
- Der Dealer öffnet die App → klickt auf „Neue Runde starten“.
- Er wählt:
- Spieltyp: Texas Hold’em, Omaha, etc.
- Anzahl Spieler (z. B. 2–9)
- Die App generiert einen Tisch-Code oder QR-Code (z. B.
TABLE-7F3K).
Schritt 2: Spieler joinen
- Alle anderen Spieler öffnen die App → „Runde beitreten“.
- Optionen zum Beitreten:
- QR-Code vom Dealer-Handy scannen
- Oder Tisch-Code eingeben
- Sobald sie drin sind, sehen sie:
- eine Liste der Player (Namen oder Nicknames)
- ihren eigenen Sitzplatz (Seat) am virtuellen Tisch
Schritt 3: „Touch von Handy zu Handy“
Hier kommt dein spezielles Feature:
- Wenn ein Spieler beitritt, hält er sein Handy kurz an das Dealer-Handy:
- Technisch: NFC-Touch oder Bluetooth-Handshaking starten
- App zeigt z. B. „Handy an Dealer halten, um zu verbinden“
- Nach dem Touch:
- Die Geräte sind gepairt (Direktverbindung aufgebaut).
- Ab jetzt laufen alle Kartendaten verschlüsselt direkt zwischen Dealer und Spieler.
Wichtiger Punkt: Der „Touch“ ist vor allem für die Verbindung / Kopplung – die Karten selbst werden digital über die Verbindung geschickt, nicht über NFC-Datei oder so.
Schritt 4: Mischen & Geben
- Wenn alle Spieler verbunden sind, drückt der Dealer „Mischen & geben“.
- Die App:
- mischt ein virtuelles 52-Karten-Deck
- teilt den Spielern ihre Karten zu
- Jeder Spieler sieht nur seine eigenen Karten auf seinem Display.
- Gemeinsame Karten (z. B. Flop/Turn/River bei Texas Hold’em) werden:
- auf allen Geräten gleich angezeigt
- oder auf einem zentralen Gerät (z. B. Tablet in der Mitte)
Schritt 5: Spielverlauf
- Aktionen pro Spieler: Check, Bet, Fold, Call, Raise (optional).
- Du kannst aber auch sagen:
„Nur Karten verteilen, setzen machen wir weiterhin mit echten Chips.“
→ Dann ist die App nur die digitale Kartenmaschine.
2. Technische Architektur (High-Level)
A. Rollen und Verbindungen
- Dealer-Gerät (Host):
- erstellt und verwaltet das Karten-Deck
- hält den „wahren Zustand“ des Spiels
- ist Router für Informationen (z. B. wer welche Karten bekommt)
- Spieler-Geräte (Clients):
- verbinden sich mit dem Host über:
- lokales WLAN (Peer-to-Peer, WebSockets)
- oder Bluetooth / Bluetooth LE
- oder einen lokalen Server im Hotspot des Dealers
- empfangen nur ihre eigenen Karten + öffentliche Infos
- verbinden sich mit dem Host über:
B. Kommunikationstechnologien
Mögliche Optionen:
- Bluetooth / Bluetooth LE:
- Gut für „Touch-Pairing“, funktioniert ohne WLAN
– Kann komplizierter sein bei mehreren gleichzeitigen Verbindungen
- Gut für „Touch-Pairing“, funktioniert ohne WLAN
- NFC:
- Ideal für „Touch“, aber eher für:
- Austausch eines Tokens / Schlüssels
- Starten einer anderen Verbindung (z. B. WebSocket URL, Bluetooth pairing)
– Nicht geeignet, um dauerhaft Daten (z. B. alle Karten) zu streamen
- Ideal für „Touch“, aber eher für:
- Lokales WLAN + WebSockets (oder WebRTC):
- Sehr stabil für mehrere Geräte
- Auch machbar als Progressive Web App (WebApp im Browser)
– Alle müssen im selben WLAN/Hotspot sein
Eine realistische Kombination:
Touch (NFC) → Übergabe eines Verbindungs-Tokens → danach WebSocket-Verbindung zum Dealer über lokales Netzwerk.
3. Datenmodell (vereinfacht)
Kartenrepräsentation:
{
"rank": "A",
"suit": "hearts",
"id": "AH"
}
Deck:
{
"cards": ["2H", "3H", ..., "AD", "AC"]
}
Spieler:
{
"player_id": "p1",
"name": "Lisa",
"seat": 1,
"device_id": "abc123"
}
Verteilte Hand:
{
"player_id": "p1",
"hand": ["AH", "KD"]
}
4. Fairness & Sicherheit (Cheatschutz)
Wichtig bei so einer App: Niemand darf die Karten der anderen sehen, auch der Dealer nicht.
Mögliche Ansätze:
A. „Dealer weiß alles“ (einfach)
- Dealergerät generiert das Deck, weiß alle Karten.
- Schickt jedem Spieler seine Karten.
- Problem: Dealer könnte theoretisch spicken → für Fun-Runden okay, nicht für ernstes Gambling.
B. Kryptografischer Ansatz (fair, komplexer)
- Alle Geräte beteiligen sich am Mischen & Verschlüsseln.
- Grobe Idee:
- Deck wird mit Zufall pro Gerät mehrfach permutiert (wie gemeinsames Mischen).
- Karten werden verschlüsselt, jeder Spieler kann nur seine Karten entschlüsseln.
- Das ist deutlich komplizierter, aber super fair.
- Wenn du soweit noch nicht gehen willst, kannst du mit Variante A starten und später upgraden.
5. UI / Design-Ideen
Dealer-Screen
- Oben: Tischname / Code (
TABLE-7F3K) - Mitte: runder Tisch mit Avataren/Namen der Spieler
- Unten: Button „Mischen & geben“
Spieler-Screen
- Oben: Tischname, Position (z. B. „Seat 3“)
- Mitte: zwei große Karten (für Hold’em) mit schöner Animation:
- Karten kommen „von oben“ rein, sobald gedealt wird
- Unten (optional):
- Buttons: Fold | Check/Call | Bet/Raise
6. Tech-Stack-Vorschlag
Wenn du das wirklich bauen willst:
- Cross-Platform (empfohlen):
- Flutter oder React Native
- Vorteil: Eine Codebasis für iOS & Android
- Backend/Netzwerk:
- Ideal: komplett lokal, ohne Internet-Server
- z. B. WebSocket-Server auf Dealer-Gerät (wenn machbar)
- oder alle verbinden sich über Hotspot + kleines Backend (Node.js) auf einem Laptop/Server/Tablet
- Alternativ: Minimaler Cloud-Server nur für Matchmaking, Spiel-Logik trotzdem lokal
- Ideal: komplett lokal, ohne Internet-Server
7. Zusammenfassung in einem Satz
Ja: Man kann eine App designen, bei der ein Dealer-Handy ein virtuelles Pokerdeck mischt und die Karten per lokaler Verbindung (getriggert durch „Touch“ via NFC/Bluetooth) verschlüsselt an die einzelnen Spieler-Handys sendet – technisch absolut machbar.
Im nächsten Schritt kann man:
- einen konkreten Screen-Flow als Liste ausarbeiten (Screen für Screen)
- oder ein grobes Architekturdiagramm textuell beschreiben
- oder Beispiel-Code für das Mischen & Verteilen (z. B. in TypeScript/Flutter/Dart).
Okay, hier ist ein grobes Architekturdiagramm für deine Pokerkarten-App – textuell beschrieben, so dass du es später auch z. B. in Draw.io, Miro oder PlantUML nachbauen kannst.
1. Haupt-Komponenten (Überblick)
Physisch / logisch:
- 📱 Dealer-Gerät (Host)
- Game-Engine (Deck, Shuffle, Deal, Spielstatus)
- Verbindungsmanager (Spieler verbinden/trennen)
- Kommunikationsserver (WebSocket/Bluetooth-Host)
- 📱 Spieler-Geräte (Clients)
- UI für Handkarten
- Verbindung zum Dealer
- Empfang & Anzeige eigener Karten
- 🌐 (Optional) Backend-Server / Lobby
- Nur zum Matchmaking / Statistiken / Accounts
- Spiel selbst kann komplett lokal laufen
- 🔗 Kommunikationsebene
- NFC / Bluetooth (für „Touch & Pairing“)
- WLAN / WebSocket / WebRTC (für Datentransfer im Spiel)
2. Diagramm (grobe Text-Ansicht)
+-------------------------+
| (Optional) Backend |
| - Lobby / Matchmaking |
| - User Accounts |
| - Statistiken / Logs |
+-----------+-------------+
^
| (https / REST, optional)
v
+------------------------------------------------------------+
| Lokales Poker-Spielnetz |
| |
| +------------------+ WebSocket / BT |
| | Dealer-Gerät |<-----------------------------------+
| | (Host) |<---------+ +-------------------+ |
| |------------------| | | Spieler-Gerät 1 | |
| | UI (Dealer) | | |-------------------| |
| | Game Engine | | | UI (Handkarten) | |
| | - Deck mgmt | | | Client-Logik | |
| | - Shuffle | | | Verbindungsmodul | |
| | - Deal Logic | | +-------------------+ |
| | Spielstatus | | ^
| |------------------| | | NFC/Bluetooth
| | Verbindungs- |<---------+----------+
| | manager | |
| | - NFC Touch | | +-------------------+
| | - Pairing | | | Spieler-Gerät 2 |
| | - Sitzplätze | | |-------------------|
| |------------------| | | UI (Handkarten) |
| | Kommunikations- |<---------+ | Client-Logik |
| | server | | Verbindungsmodul |
| | - WebSocket / | +-------------------+
| | BT Host | ...
+---+------------------+--------------------------------------+
3. Schichten-Architektur (logisch)
Auf dem Dealer-Gerät
Präsentationsebene (UI):
- Lobby / Tischübersicht
- Spieler-Liste & Sitzplätze
- Button: „Neue Runde“, „Mischen & Geben“, „Nächste Straße“
Domänenlogik (Game Engine):
DeckService- Erzeugt 52 Karten
- Shuffle (z. B. Fisher-Yates)
DealingService- verteilt Karten an Spieler (Mapping
playerId → cards)
- verteilt Karten an Spieler (Mapping
GameState- wer ist dran, welche Runde (Preflop, Flop, …)
- Community Cards
- (Optional)
RulesEngine- Handwertung etc.
Kommunikation:
ConnectionManager- NFC-Listener (Touch → Token / PlayerID)
- Spieler verbinden / trennen
TransportLayer- WebSocket-Server oder Bluetooth-Host
- Routing:
- Privat: Handkarten → nur an genau ein Spielergerät
- Broadcast: Gemeinschaftskarten & Status → an alle
Auf den Spieler-Geräten
UI:
- Anzeige der eigenen Handkarten (2 Karten, animiert)
- Anzeige der Community Cards (oder nur optional)
- (Optional) Buttons für Aktionen (Fold, Call, Raise)
Client-Logik:
SessionManager- Tisch beitreten (Code / QR)
- Registrierung beim Dealer (PlayerId)
CardViewModel- Speichert empfangene Karten lokal
ActionSender(optional)- sendet Spielaktionen an Dealer (Bet/Fold)
Kommunikation:
TransportClient- Verbindet per WebSocket / BT zum Dealer
- Handshake nach NFC-Touch (z. B. mit Token)
- Event-Listener für Nachrichten:
HAND_DEALCOMMUNITY_UPDATEGAME_STATE
4. Datenfluss (vereinfacht)
- Spieler verbindet sich:
- NFC-Touch → Dealer-App liest minimalen Payload (z. B. URL/Token)
- Spieler-App baut Verbindung zum Dealer auf →
JOIN-Event
- Dealer mischt & gibt:
DeckService.shuffle()DealingService.dealToPlayers()- Für jeden Spieler:
- Nachricht
HAND_DEAL { playerId, cards: ["AH","KS"] }nur an diesen Client
- Nachricht
- Spiel läuft:
- Dealer oder Regeln bestimmen nächste Phase
- Community Cards werden erzeugt und als
COMMUNITY_UPDATEan alle geschickt
